Start 10. Dezember, 2021

2021 in Review

Ein Rückblick auf das letzte Zehntel der Dekade

Der Fakt, dass wir uns nach wie vor in einer Pandemie befinden—und ja, ich kann es auch nicht mehr hören—hat mir ironisch­erweise viel geben können. Gerade das aktive Abfinden mit der Situation und allen imponderablen Ereignissen [1] ließ mich in ihnen geradezu aufgehen und bald fing es an, mir sogar Freude zu bereiten.

Um diese Wortsammlung hier etwas übersichtlicher zu gestalten, teile ich dieses Zehntel einer Dekade in drei Abschnitte: Vor, während und nach den Sommerferien.

[1] 09.12.21: Nun kommentiere ich hier, während ich diesen Artikel schreibe, mit meinem neu erlangten Status eines Corona-Postiven Menschen. Das Leben ist doch immer wieder voller Überraschungen.


Vor den Sommerferien

Weiterführend aus dem letzten Jahr befand ich mich nach einer hektisch-ruhigen Weihnachtszeit immer noch im Home­schooling, was mir ebenfalls weiterhin eine intensive Auseinander­setzung mit mir selbst bescherte.

Was daraus resultierte waren selbstbewusstseins­stärkende Tanzparties unter der Regen­dusche, wichtige Konver­sationen über sexuelle Präferenzen und die daraus folgenden Outings bei meinen Eltern und anderen engen Menschen aus meinem Leben. Danke, dass ihr mich so nehmt, wie ich bin!

Umzug, neue Wohnung. Nach sechzehn Jahren in der vorherigen war das kein leichter Abzweig, aber ich kann jetzt sagen, dass sich die neue Adresse mehr wie ein Zuhause anfühlt als (fast) alles andere (dazu später mehr). Es war eine stressige Zeit mit vielen Streitereien und Irrational­itäten, die es nicht un­be­dingt leichter machten. Aber hey, wir sind alle auch nur Menschen.


Ich gebe es nicht gerne zu, aber auch ich bin ein Mensch, der regelmäßig Kontakt zu anderen sucht und freudig fast jede Einladung entgegennimmt, um mit Freundys etwas zu unternehmen. Mit Frühlingsduft in der Nase verbrachte ich also viele Stunden in Hamburg, ertränkte meine SD-Karte in Bildern und schleppte Pizzakartons ans Wasser, um dort den mittlerweile kalt gewordenen Inhalt zu verzehren.

Ebenfalls verbrachte ich das restliche Quantum dieser Zeit im Office von 5AM [2], um mich dort über Magento aufzuregen und ebenso meinen Lach­muskeln ein ausgewogenes Training zur Verfügung zu stellen.

Einige Wochenenden verbrachte ich in 030 oder im Harz bei Freunden, vermutlich ungefähr so oft, wie mich einer von ihnen in Hamburg besuchte. Es war schön, ein guter Ausgleich zu Arbeit und Schule, einfach mal abschalten und Momente sammeln.

[2] An dieser Stelle ein großes Danke an Euch, liebe Rasselbande, dass ihr mich so aufgenommen habt und für die vielen tollen Projekte und Insights. Mehr über die Frühaufsteher.


Während der Sommerferien

Die Sonne war am Himmel nicht mehr zu verfehlen, strahlte wie sie konnte und ich tat es ihr gleich. Viel Zeit auf Shopping­touren, im Coworking Space und in der Stadt. Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht gut von der Arbeit wegkomme, selbst wenn ich jede Möglich­keit dazu hätte. Dafür macht es einfach zu viel Spaß und ich kann genug lernen.

In einer meiner Pausen meldeten sich der Freund eines Freundes von mir, er war an der Alster und wir hatten uns schon länger mal kennenlernen wollen, also machte ich mich auf einen Spazier­gang. Es war der zweite Tag im Juli und ohne es zu wissen, vermutlich der, der dieses Jahr am meisten verändert hat.

Mich brachte genau dieser Kontakt (Grüße an Fabio und Lukas) zu der Person, die ich jetzt [3] seit fast fünf Monaten meinen Freund nennen darf. Was das größte Glück und eine große Heraus­vorderung zugleich bietet, macht mich einfach nur glücklich und hilft mir immer wieder. Ich liebe Dich, Jonas.

Einige Museumsbesuche, nächt­liche Spaziergänge an der Elbe, Kennen­lernen vieler neuer toller Men­schen und die zweite Impfung beendeten die sechs Wochen Ferien.

[3] Jetzt: 10. Dezember 2021


Nach den Sommerferien

Schule. Kacke, wie immer, aber muss man halt durch. Was die ersten Wochen jedoch etwas erträglicher machte, war die Vorfreude auf meinen ersten CSD. Es war tatsächlich ein wunderbarer Tag und eine sehr emotionale Erfahrung, die ich nicht vergessen werde. Besonders die offene und liebevolle Atmosphäre hat mich begeistert, von der Stickerklebe­aktion mal ganz abgesehen. Hoffentlich dann nächstes Jahr ohne Fahrräder und nicht nur in Hamburg (Bewerbungen für Begleitung werden ab sofort entgegen­genommen).

Fast forward, nach viel Alltag und Zeit in der Schule und im Office kam dann im September mein Geburtstag, welcher mich bald danach in den hohen Norden brachte.


Um ehrlich zu sein hätte ich nicht damit gerechnet, dieses Jahr noch in den Urlaub zu fahren, aber natürlich begrüßte ich den Szenenwechsel, die Sonnen­untergänge auf dem Eiffelturm, spektakuläre Flüge über atemberaubende Natur.

Paris ist—vermutlich entgegen dem Bild das viele in ihrem Kopf haben—erstaunlich schmutzig, laut und hektisch. In unserem gemütlichen Hotel und den Katakomben des Louvre war dennoch Ruhe zu finden, was es aushaltbar machte. Jeder tag ließ mich mich mehr und mehr auf die folgende Zeit in Norwegen freuen. Dort wurden wir mit eisig kaltem Wind, gefährlich engen Straßen und Nordlichtern begrüßt.

Dieser Urlaub zeigte mir deutlich, warum ich Skandinavien und Norgwegen insbesondere so gerne mag [5]. Da wir uns die meiste Zeit im Auto aufhielten blieb viel Zeit zum Nachdenken, Reflektieren, Mitsingen und Fotos machen. Einfach himmlisch.

[5] Alleine der Fakt, dass dort der Verkauf von Alkohol nur bis 20 Uhr (an Wochenenden bis 18 Uhr) erlaubt ist, passt einfach viel zu gut in meine kleine Traumwelt.

Jedoch ist es auch verdammt teuer und so kommt man für eine Malzeit in einem Restaurant auf gut 100€. Schon abartig. Aber man gönnt sich ja sonst nichts.


»All I want for Christmas is youuuu«-singend wirbelte ich die letzen Tage oft durch mein Zimmer, wobei ich dieses mit dieser Liedzeile offensichtlich nicht meine. Auch wenn es für die nächsten zwei Wochen so ziemlich der einzige Ort bleiben wird, an dem ich mich auf die festlichen Tage freuen kann.

Gesund kann man meinen Konsum von Dominosteinen in der letzten Zeit nicht nennen, aber die sind halt auch einfach zu lecker. Bevor ich mich jetzt nun weiter meinem Brainstorming für Weihnachts­geschenke widme, noch einn kurzer Ausblick auf das nächste Jahr.


Zweitausend zweiundzwanzig

Wenn die Zeit vorbei ist, in der jeder Mensch genervt-stöhnend die Jahreszahl von seinem Datum durchstreicht und die eins mit einer zwei ersetzt, möchte ich glücklich sein.

Wie, das wars? Ja! Das ist mein (vielleicht nicht einziges, aber wichtigstes) Ziel für nächstes Jahr. Ich verbrachte dieses Jahr so viele Stunden damit, darüber nachzudenken, wie wenig Zeit uns auf diesem Planeten eigentlich bleibt, dass es mir fast schon weh tat, solange darüber nachgedacht zu haben.

Daraus gezogen habe ich aber erstaunlich viel und vor allem belangvolle Lebensgrundsätze, auf die ich vielleicht ein anderes Mal genauer eingehen werde. Schreib mir hier, sollte es dich schon vorher interessieren, du ungeduldiger Mensch.


Auf jeden Fall wünsche ich dir, deiner Familie und allen anderen wichtigen Menschen in deinem Leben einen guten Rutsch (können wir uns dafür bitte mal eine neue Formulierung überlegen?!) und eine schöne Weihnachtszeit!

Sollten wir uns kennen, dann bin ich sehr froh, dich in meinem Leben zu haben, und sollten wir dies nicht tun, dann ändert sich das vielleicht in den kommenden 365 Tagen. Bleibt gesund!


Thank you,

Mom and Dad, Jonas, Jay, Anna, Benni, Moritz, Silas, Charlotta, Marsi, Lukas, Fabio, Bina, Laurenz, Amelie, Max, Feli, Neo, Moritz, Ole, Lia, Nia, Nico, Charlotte, Timo, Finn, Ana, Percy, Laura, Lara, Valentin, Christof, Alejandro, Julius, Daria, Marc, Jos, Joel, Ruben, Björn, Henrick, Lucia, Leander, Amelie, Marc, Kevin, Lilly, and many many more for making this year a special one!!

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