Drei

Das Erste, bin ich. Die Person, mit der ich schon jede Minute auf diesem Planeten verbrachte. Die mich unter­stütze, meiner Seele ein Zu­hause bietet und meinem Herzen Licht schenkt. Und trotzdem Schutz.

Nicht einfach war es, es so anzunehmen, mich so anzunehmen. Es tat manchmal so unfassbar weh. Jeder Blick in den Spiegel erzählte mir Worte, die so laut wurden, dass ich mir die Ohren zuhielt und mich vor ihnen versteckte. Bis ich gefun­den wurde, bis Menschen mir zeigten, auch nur einen kleinen Anstoß gaben, um zu sehen, wie schön ich eigentlich bin.

Was ich wert bin, dass ich schon ein Ganzes bin—komplett und voll­kommen. Dafür bin ich dankbar, denn der erste Teil der Drei, ist am Wichtigsten.

Das Gefühl, das wir als das Zweite sehen, ist mächtig, so unfassbar stark, dass es Leben rettet, andere zerstört und verstummen lässt. Würde man die Kraft nutzen, die es hält, bräuchte die Menschheit keine Raumfahrt, um auf dem Mars zu landen. Es ließen sich die schlimm­sten Missstände auf dieser Erde beheben und alle Tränen trocknen.

So viele verstecken sich vor dieser Kraft, und verschwenden so ihre kostbare Sekunde, die sich Leben nennt. Alleine aus der Angst heraus, dass Etwas zerbricht, Etwas Arbeit macht, Etwas nicht so läuft, wie man es sich vorstellt. Doch selbst im Leid und in Minuten, Stunden und Wochen des Trauerns liegt eine Schönheit, die uns mehr über uns selber lehrt, als es ein weiser Mensch auf dieser Welt jemals könnte.

Es bestimmt über unser aller Leben und ohne dieses Gefühl, ist es nicht gelebt worden.

Und Drei? Das bist Du. Einfach Du, mit allem. Die Pokale und Siege, die Du stolz allen zeigst. Du strahlst Lachen in die Welt, machst sie zu einem besseren Ort, zu einem Platz des Wohlfühlens, einer Kugel, auf der Träume wahr werden. Und ebenso bist es Du, der immer bedacht ist, nicht zu viel preis zu geben. Bloß den anderen nicht zum Leid fallen und auf alte Narben aufpassen und auf die Wunden, die noch keine Narben sind. Dinge, die nur für Dich bestimmt sind.

Niemand darf sie sehen, denn wer wird sie schon gut behandeln? Wer wird schon zart über die Wunden streichen, anstatt nochmal reinzu­drücken?? Warum solltest Du zulassen, Deine reine haut, die alle sehen, mit den Schnitten zu schmück­en, die Dir die Zeit brachte???

Du gibst eine Menge, Alles, und manchmal auch Deine Grenzen, sodass jemand anderes weniger leidet. Denn Du warst schon da und niemand sollte das auch ertragen. Warum also solltest Du nicht auch alles andere alleine schaffen? Du bist doch stark, unverletzlich und wenn Du es nicht kannst, wer sonst? Wer sonst auf dieser Welt sollte Dir zeigen, dass es Dir erlaubt ist, auch eine Hand zu greifen, die Dich aus einem Loch zieht, anstatt solange die Wand hoch­zuklettern, bis sich auch Wunden auf Deinen Händen zeigen, die bald alle auch sehen.

Es kämpft so viel in einem, gegen einen und mit einem gleichzeitig, dass man manch­mal nicht weiß, auf wen oder was man am Ende hören soll.

Also höre auf Dein Herz. Denn das bist Du.

Nun, jetzt kennen wir die Drei. Doch was ist es, das sie verbindet? Was ist die Formel, die mich am Leben hält und die Drei Zutaten, die ein jedes Leben so viel wundervoller machen? Ich schätze, das findet jede:r am besten selber heraus, denn es braucht Zeit. Und dabei braucht es keinen Druck. Und ein Ziel ist es auch nicht, denn manche Dinge bleiben gleich, genau weil sie sich verändern.

Für meine Seite habe ich es schon gefunden und es greifbar gemacht, diese Komponenten zu vereinen und zu verbinden, mit sich. Denn für mich lautet es ganz einfach:

Ich liebe dich.