Ich war auf dem Weg zur Schule, Phil Collins “In the Air Tonight” in meinen Kopfhörern und ich kickte ein paar orangefarbene Blätter auf dem Boden herum. Dann blieb ich stehen, zückte mein Handy, um ein Foto von einem zu machen, das aussah wie ein Herz, um es meinem Freund zu schicken.
Die Luft war mild, aber man konnte spüren, dass der Winter vor der Tür stand. Ich lächelte, während die Musik in meinen Ohren zu “Positions” von Ariana Grande wechselte und ich nach der nächsten Kurve auf einen Balkon starrte. Von einer leichten Windbrise bewegt, schwebten einige vietnamesische Gebetsfahnen an seiner Decke.
Der Anblick vermittelte mir ein Gefühl der Ruhe, das sich schnell in meinem ganzen Körper ausbreitete. Nächster Song: “Fantasy” von Max Antoine Meisters. Ich glaube, er war sechzehn, als er es für “Dein Song” aufnahm. Bis heute einer meiner Lieblingssongs.
Während ich mitsang, hielt ich an einer roten Ampel an und bemerkte einen Schüler aus meiner Klasse. Wir sagten guten Morgen und gingen den Rest des Weges gemeinsam. Es entstand eine Konversation über Schule, die Benotung im Sportunterricht und über das Wetter. Ein bisschen Smalltalk sozusagen, aber nicht so, dass es sich gezwungen anfühlte.
Ein so einfacher und doch so schöner Morgen, wenn man sich darauf einlässt, präsent zu sein und all die Details zu bemerken, die das Leben lebenswert machen.
Im Moment sein und darin aufgehen. Denn genau dieser Moment ist unser Leben.