Start 18. September, 2022

I’m sorry.

Am meisten verletzen wir die Menschen, die uns am nächsten stehen. Und so oft nehmen wir das gar nicht wahr. Mir öffnete heute das Video von Luca ein wenig die Augen und ich habe das Bedürfnis, einiges loszuwerden.

Wie innen so außen

Die letzten Monate waren das reinste Chaos in meinem Kopf, mit meinen Gefühlen. Gleichzeitig alles und nichts nahm ich wahr, wusste und weiß immer noch nicht, wohin ich will – als liefe ich durch einen leeren Raum so lange geradeaus, bis eine Wand kommt und ich zwangsläufig in eine andere Richtung wenden muss.

Dass sich ein Durcheinander nicht unendlich verstecken lässt, merke ich immer mehr und es ist an der Zeit aufzuräumen. Offensichtlich bin ich gut darin, gelegentlich meine Emotionen zu verstecken, selbst wenn ich weiß, wie wichtig sie zu fühlen doch ist.

Nächste Woche bin ich das erste Mal bei der Therapie, was mir einerseits ein mulmiges Gefühl bereitet, mich andererseits auch hoffnungsvoll stimmt, etwas verändern zu können.

Mir liegt es besonders am Herzen, mit meiner letzten Beziehung abzuschließen, Verlustängste und Attachment Issues zu verstehen und zu besiegen, besser einschätzen zu können, wann ich im Vorder- und wann im Hintergrund besser aufgehoben bin und wie am besten leichtsinnigen, impulsiven, ebenso wie undurchdachten Handlungen vorzubeugen ist.


Was in uns passiert, spiegeln wir auf unterschiedliche Weise auch nach außen wider. Ich bin oft über die Grenze zwischen Selbstliebe und Selbstverliebtheit gestolpert, habe Menschen durch meine voreiligen Entscheidungen verletzt und es nicht einmal gemerkt. Oder doch gemerkt und gekonnt ignoriert.

Wer sich dadurch übergangen, unfair behandelt, belästigt oder angegriffen gefühlt hat: Es tut mir unfassbar leid.


Klar lässt sich das alles damit rechtfertigen, dass ich auch nur Mensch bin, Fehler mache und daraus lerne. Aber ich möchte nichts recht­fertigen. Ich möchte beweisen, dass ich der Freund sein kann, der ich immer verspreche zu sein. Offen und nicht verurteilend – ein Safe Space für Emotionen, Probleme, Gedanken.

Eine Tat sagt mehr als tausend Worte, und auch wenn Worte uns helfen zu reflektieren, kommt es letztendlich darauf an, was wir wirklich tun. Ich bin eben nicht immer der Linus, den alle kennen und mögen und es ist an der Zeit, das zu akzeptieren.

Wer diese Expedition mit mir teilt, dem bin ich unendlich dankbar. Jede:r meine:r Freund:innen und jeder Teil meiner Familie macht mich zu einem besseren Menschen und bringt mir – manchmal auch auf die harte Tour – eines bei: No man is an island.


Um alles Weitere wird sich die Zeit kümmern und jede Minute soll mir beim Wachsen helfen.

Love, Linus


PS: Sprecht mich bitte bitte immer an, wenn ich Euch auf die Füße trete oder Dinge sage oder tue, die verletzen. Ich möchte mit Euch reden, weinen und – wenn alles ausgesprochen ist – auch wieder lachen.

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